Citroen SM - Neigungsschalter
Beleuchtung des Kofferaumes und des Motorraumes




Es zeigt sich, dass bei vielen Citroen SM die alten Quecksilberschalter der Kofferraum- und Motorbeleuchtung nicht mehr funktionieren oder deren Tage gezählt sind. Da diese Schalter aus diverser Sicht nicht mehr zeitgemäß sind, werden sie auch nicht mehr angeboten, schon gar nicht in der Baugröße, die der SM benötigt.

Diese Bauanleitung zeigt, wie man ohne Drehbank oder Spezialwerkzeug die Schalter einfach nachbauen kann. Mit Kosten von ca. €1.- / Stück ist es zudem auch noch die wohl günstigste Möglichkeit:

Doch zunächst müssen wir erst einmal an den alten Neigungsschalter herankommen. Dafür muss man die komplette Lampenfassung ausbauen. Die dafür erforderlichen Arbeitsschritte überspringen wir in dieser Anleitung, das ist am Auto selbsterklärend. Nach dem Ausbau hat man die gesamte Fassung vor sich.



Wenn der Schalter so gammlig aussieht wie oben (aus einem Schlachtfahrzeug), dann sollte man ihn mit Vorarbeit erst einmal entrosten und dann polieren. Besonders im Motorraum macht sich die bessere Optik anschließend bezahlt. Danach biegt man die kleine Haltelasche auf der Oberseite mit Hilfe eines dünnen Schraubenziehers vorsichtig auf:



Nach dem Wegbiegen kann man nach vorne eine Plastikhülse herausziehen und siehe da: Der alte Neigungsschalter kommt zum Vorschein:



Der Schalter besteht aus einer Metallhülse, die mit Dichtmasse versiegelt ist. Er ähnelt einer kleinen Batterie:



Unser Nachbau soll zwar einfach in der Herstellung sein, aber dennoch optisch möglichst nah an diesem Original bleiben. Nach ein wenig Suche sind die optimalen Komponenten gefunden:



Im Bild oben sehen wir die zwei Hauptkomponenten. Die Metallhülse ist eine offene Nietmutter für M6 Gewinde mit kleinem Senkkopf. Der Schalter ist ein Quecksilberfreier Neigungsschalter mit einer Belastbarkeit von 12V / 1A. Er hat einen Durchmesser von 4mm und eine Länge von ca. 12mm ohne den Stift. Ihn bekommt man nach Google-Suche im Elektronik Fachmarkt. Der von Conrad ist mit 0,25A zu schwach!

Die Nietmutter hat denselben Durchmesser wie der Quecksilberschalter, ist aber ein wenig zu lang (14mm). Deshalb muss man sie mit einer guten Feile auf der Unterseite um 2mm auf 12,3mm abfeilen.



Nun nimmt man den Neigungsschalter, isoliert ihn rundum mit etwas Klebeband (damit er von der Hülse elektrisch getrennt bleibt) und steckt ihn mit seinem Metallstift in ein Stück Styropor, so dass er senkrecht steht.



Jetzt füllt man die untere Gewindeseite mit einem hitzefesten Klebstof oder Silikon. Den bekommt man im Baumarkt bei Ofenzubehör oder im Internet.
Das ist ganz wichtig, denn der Kleber muss Temperaturbeständig sein!



Danach stülpt man die Metallhülse von oben über den Neigungsschalter, bis er um ca. 1mm oben aus der Hülse ragt.



Das Ganze lässt man mindestens 24 Stunden richtig hart durchtrocknen. Natürlich sollte man die Kontaktfläche oben vor dem Trocknen abwischen.



Am nächsten Tag folgt das Löten: Zunächst zieht man den Schalter aus dem Styropor, er sollte nun bombenfest in der Hülse verklebt sein.



Da der Metallstift zu lang ist, schneidet man ihn ungefähr auf Höhe des Bodens ab.



Nun füllt man das untere Loch mit zwei Tropfen Lötzinn, bis sich unten eine schöne Kontaktfläche bildet. Alternativ können Perfektionisten auch eine Mini-Hohlniete als Kontakt auflöten. Das sieht dann absolut perfekt ist.



Es verbleibt der letzte Arbeitsschritt: Für noch mehr Stabilität und den originalen Look füllt man die Hülse nun von oben mit weißem Klebstoff oder weißem Acryl und wischt ihn Oberkante ab.



Nach dem Trocknen ist der Schalter fertig und sieht optisch fast genau wie das Original aus. Jetzt überprüft man seine Funktionsfähigkeit, sprich, ob man nicht aus Versehen einen Kurzschluss gelötet hat, und setzt ihn in die originale Plastikhülse ein.



Die weiße Seite schaut dabei nach oben, wie im Bild zu erkennen. Nun steckt man die Plastikhülse wieder in die Fassung, biegt die Lasche zu und fertig ist die Beleuchtung (Birne max. 10W, siehe WHB).



Jetzt sollte man noch einmal im ausgebauten Zustand testen, ob alles so funktioniert, wie es soll: Wenn man die Fassung mit der Birne nach unten kippt, sollte das Licht angehen, wenn man sie waagerecht oder leicht in Richtung Fassung kippt, ausgehen. Ist der letzte Test bestanden, baut man alles wieder ein und hat wohl für immer Ruhe.

Wie man sieht, ist der Bau sehr einfach und billig, lediglich ein klein wenig Löten sollte man können. Und der Originalitätsfaktor kommt auch nicht zu kurz.


Ekkehart Schmitt